Um sechs Uhr morgens stehe ich sonntags grundsätzlich nur für besondere Events auf. Doch der Berg, bzw. der Vulkan, rief! Heute ging es ein weiteres Mal den Yangminshan-Nationalpark, diesmal aber in eine andere Gegend und einige Höhenmeter weiter aufwärts als bei meinem letzten Besuch.
CJ, eine taiwanisch-singaporianische Studentin, die sich an der Taiwan Tech viel für internationale Studierende engagiert, hatte privat einen Ausflug zum Qixing Mountain organisiert. Meine paraguayianische Freundin Laura hatte mich miteingeladen, worüber ich sehr froh war. Ansonsten waren noch Samuel aus Taiwan und Anshuman aus Indien mit von der Partie.
Der Qixing Mountain gehört zur Datun-Vulkangruppe und liegt mit seinem Hauptgipfel 1.120 Meter über dem Meeresspiegel. Damit ist er der höchste Berg am Rande des Taipeh-Beckens und der höchste schlafende Vulkan in Taiwan. Auch „Qixingshan“ bzw. „Sieben-Sterne-Berg“ wird er nicht nur wegen seiner Nähe zu den Sternen genannt, sondern auch, weil diejenigen, die es bis zu seinem Gipfel schaffen, eine außergewöhnliche Aussicht auf die sieben Gipfel rund um Taipeh genießen können. Da wir zwar beißend kalten Wind, aber einen schönen Sonne-Wolken-Mix hatten, konnten wir zudem bis zur nördlichen Meeresküste sehen. Und Richtung Hauptstadt ließ sich sogar die Silhouette des Taipeh 101 erkennen.
Nachdem der Vulkan vor etwa 700.000 Jahren ausgebrochen war, verwandelte die Erosion den Gipfelkrater im Laufe der Zeit in sieben kleine Gipfel. Überhaupt weist der ganze Berg viele kleine Hügel und Verwerfungen auf. Falls die Hobbits aus Herr der Ringe asiatische Verwandte haben, wären sie sicherlich hier beheimatet. 😉
Vulkangeformte Landschaften
Der Trail vom Haupt- zum östlichen Gipfel des Qixing Montains führte vom nördlichen zum südlichen Ende des Bergrückens. Dabei zeigten sich die unterschiedlichen ökologischen Gegebenheiten: Die südlichen Hänge sind überwiegend mit dichtem Laubwald bewachsen und beherbergen eine Vielfalt an Wildtieren, während die nördlichen Hänge stark vom Nordostmonsun beeinflusst werden und daher hauptsächlich mit Grasland bedeckt sind.
Auch heiße Quellen, Fumarolen (Dampfaustrittsstellen) und Schwefelkristallbildungen begegneten uns mehrfach. Sie sind ein weiteres Zeichen der vulkanischen Aktivitäten dieser Gegend.
Auf den Gipfeln legten die Wanderer natürlich ausgiebige Foto-Sessions ein. Insbesondere, als ein tierisches Model die Kulisse ergänzte: Auf einem schön gelegenen, hohen Felsen hatte ein älterer Taiwaner seinen auch schon etwas ergrauten Shiba Inu platziert. Dort thronte der, ganz „King of the Hill“, und ließ ungerührt Fotos von und mit ihm machen. Sein Besitzer hätte Geld dafür verlangen können, soviele Leute standen Schlange dafür!
Angenehmer Nebeneffekt der heißen Schwefelquellen: Sie eignen sich hervorragend für ein belebendes Fußbad! Jedefalls die, die nicht kochend heiß, sondern nur angenehm warm aus dem Felsen treten. Damit ließen wir unseren wunderschönen Wandertag ausklingen, bevor es mit dem Bus zurück in die Stadt und zum gemeinsamen Essen ging.
Hab direkt „Pippi“ in den Augen, weil ich mich so freue mit dir!!!
Toll: Mit internationalen Freunden
unterwegs sein zu können!
Toll: Die einzigartige Vulkanlandschaft
Taiwans zu erkunden!
Toll: Der Shiba Inu – doggi
Die heißen Schwefelquellen erinnern mich an unsere Island-Reise…
Liebe Grüße
Muddi
…. was soll ich sagen. …. einfach toll!